Saturday, November 11, 2006

My Babysitters




Hier haben wir noch Bilder von zwei der vielen netten Leute im Bonini Lab: Julide (oben) und Nan (unten). Beide sind zusammen mit Nancy wirklich die Entdecker der Rolle, die microRNAs in Neurodegeneration spielen. Es ist echt spannend, beiden bei der Arbeit zusehen zu können!

Here we have pics of two of the many people from the Bonini Lab: Julide (top) and Nan. Both, together with Nancy, are really the discoverers of the role of miRNA in neurodegeneration, and it's very exciting to work with them!
(I hope they don't see this, it might count as some serious sucking up...) :-)

Tourist Time Part II





Heute ist Samstag, und da ich keine Freunde habe, heißt das: Sightseeing! Geplant war ein Trip in den Historic Park mit Besuch im Franklin Court, dem Wohnort und Arbeitsplatz des berühmten Physikers und Staatsmannes, der unter anderem auch die Universität gegründet hat. Leider hatte der Court ohne Angabe von Gründen geschlossen. Daraufhin ist Plan B in Kraft getreten, die Indepencence Hall (wir erinnern uns: die Unabhängigkeitserklärung, der Supreme Court). Die Schlange war nicht sonderlich lang, und der Security Check sehr freundlich ("Sorry, son, take off your belt.") Drinnen gibt es genau drei Räume, einer grün, einer blau, und einer Kürbissuppen-gelb. die angeblich häufigste Frage ist, ob die Unterzeichner der U-Erklärung farbenblind gewesen sein.
Das erste Foto zeigt den Assembly Room, wo die Versammlung getagt hat; der große Stuhl auf dem Podium gehörte General Washington.
Und nun zu etwas sehr Mysteriösem: die Schlange vor dem "Liberty Bell Center", in dem die Glocke aus dem Liberty Hall-Turm ausgestellt ist, reichte um zwei Blocks. Drinnen gibt es eine Glocke, die ihre ganze Popularität der Tatsache verdankt, dass sie zur Ankündigung der Verlesung der U-erklärung geläutet worden sein soll, und später jemand eine anrührige Geschichte über einen greisen Glöckner (nein, nicht Victor Hugo) und seinen Enkel geschrieben hat. Die endet mit dem Enkel rufend "Läute, Großvater, läute so fest du kannst!" und Opa bimmelt, und alle lernen eine wertvolle Lektion. Oder so.
Was daran mysteriös ist? Nebenan liegt das Museum der American Philosophical Society, einer Gesellschaft, die ebenfalls von Ben F gegründet wurde. Dort kann man eine der 6 handschriftlichen Fassungen der U-Erklärung sehen (Foto), verfasst von Thomas Jefferson persönlich, die einige Artikel enthält, die in der letzten fassung ausgelassen wurden, und eine Abschrift der Verfassung mit editorischen Notizen von Washington. Aber eine Schlange gab es nicht.
Als nächsten Stop hatte ich das Rathaus vorgesehen, aber die Führungen finden nur Wochentags statt. Da bin ich nebenan ins Macy*s gegangen (eine Art P&C), das vom ehemaligen Wanamaker-Kaufhaus beherbergt wird (eingeweiht 1906 von Präsident Taft persönlich. (Philadelphia, 1906: die Frisur hält.)(Und keiner hier, der mich dafür schlagen könnte. HA!!)
Dort gibt es eine 7-stöckige Haupthalle, und die beherbergt die weltgrößte voll funktionsfähige Orgel. Jepp. In einem KAUFHAUS. Die Orgel war ürsrpünglich für die Weltausstellung 1901 gebaut worden und wurde 1906 von der Wanamaker-Familie gekauft. Im Laufe der Zeit ist sie auf über 28.000 Pfeifen angewachsen und hat 6 Manuale und über 350 Register. Der Spieltisch steht irgendwo in der Parfümabteilung. (Wer blöde Witze mag, sollte diesen letzten Abschnitt nochmal auf Englisch lesen.)
Außerdem hat Michael mich darauf hingewiesen: Er ist gar nicht mehr in Harvard, sondern längst an der McGill. Der Link rechts geht natürlich immer noch. Und Maria hat in Yale Urlaub und macht jetzt hauptberuflich Fotos von New York.
PS: Brauchen wir Leute, ie "Don't run around" mit "Turn nicht herum" übersetzen?

So, today's Saturday, and since I don't have any friends, this means: sightseeing. Thus, I went to the historic National Park. Originally, I wanted to see Farnklin Court, home and workplace of the great scientist, patriot and university founder Franklin, but it was closed for no good reason. So, instead i went to check out Independence Hall (I wrote about that last weekend, it's the place with the Declaration of Independence and the Supreme Court). It has some friendly security guards and three rooms. One Blue, one green (see photo; the chair on the piedestral ist General Washington's), and one in pumpkin-patch-yellow. According to the tour guide, one of the most-asked questions is: "Where the signers color-blind?".
And now for something mysterious: The line to Liberty Bell Center reached around two blocks. Inside, there's a bell that was -supposedly- rung to announce the first public reading of the Declaration of Independence, and it owns its popularity to a hearty story about an old bell ringer (no, not by Victor Hugo) and his grandson. The story ends with the grandson shouting something like "Ring, Gamps, ring!", and everyone learns a valuable lesson. Or so.
Why is this mysterious? Because next door, there is the museum of the American Philosophical Society, founden by whom else but Ben F, and it boasts the handwritten copy of the Declaration by Thomas Jefferson. It even contains a part where Thommy rips into the king of Britain so badly that Congress insisted on having the passage removed. But there was no line in fromt of hte museum. people seem to like an unrelated bell that starred in a heartwarming story better than the actual thing.
My next stop was supposed to be City Hall, but the guided tours go only on workdays, and I need those to work. So instead, I went into Macy*s (for my Dutch friends, that's something like V&D), which is housed in the old Wanamaker Department Store, which was opened in the presence of Howie Taft himself in 1906. It contains 7-story-reception hall (now the men's dept and lingerie) that holds the world's largest functioning organ, with some 28.000 pipes, 6 manuals (that's the thing with the keys, not a printed set of instructions) and some 350 settings. The organ was build in 1901 for the world fair and given to the store by Wanamaker (which means he was one HELL of an organ donor) (Hahahaha. I'm so funny.). The keyboards are somewhere in the perfume department.
Also, Michael is, of course, no longer in Harvard, but has now proceeded to McGill. The link on the right is still active, though, I recommend you click it. And Maria has taken time off in Yale or something. She's now taking pretty pictures of New York, check it out.

Thursday, November 09, 2006

Und das mache ich jeden Tag...





Viele von Euch fragen sich immer noch, wie die ekligen Dinge nun im Detail funktionieren, die ich hier jeden Tag beschreibe, und da ich diese Arbeit mehr als faszinierend finde, habe ich weder Kosten noch Mühen gehabt, das mal hier zu dokumentieren.
Erstes Bild: in solchen Röhrchen werden die Fliegen gehalten.
Zweites Bild: Hier kippe ich den Container mit den CO2-betäubten Fliegen unter mein Mikroskop, um sie mit dem Pinsel zu sortieren. Für Sezierarbeit werden die betäubten Fliegen kurz in ein Ethanolbad getaucht.
Drittes Bild: Hier seziere ich die mit Ethanol getöteten Fliegen.

Many of you have been asking who the gross things that I've been describing work in detail. Since I think it's more than fascinating, I have gone to great lengths to document it for you:
1. This is were the flies live.
2. Here I dump my container with CO2-knocked out flies under my 'scope. Before I dissect them, I place them in an Ethanol bath.
3. This is me, taking flies apart.







Das ist der abgenommene Kopf. Wenn man nun den Rüssel abnimmt (nächstes Bild) und die Augen zusammendrückt, kommt das Gehirn raus, das ist der matschige Klumpen am unteren Bildrand. Auf dem Bild darunter sieht man, wie es eigentlich aussieht, wenn man es in Pufferlösung legt.
Aufgepiekst auf der Pinzettenspitze ist der leere Fliegenkopf, SOOOO klein sind die! *brrr*

This is the severed head. And now you can pull the noozle out of the head (below) and push the eyes in. The brain is the white pulp below the head, and the next pic shows it in the buffer solution: I placed the brain in PBS, you can nicely see the original structure with the two lobes on either side.
On the bottom picture, I put the empty head on the tip of my forceps. It's THAT small.


Hier ham wa erst noch ein Foto von Jess. Sie macht jeden Morgen den Kaffee und passt auf mich auf.

And this is Jess. She makes a VERY tasty coffee and looks out for me.

Wednesday, November 08, 2006

Super-Markt

Über die Einkaufsgewohnheiten der Amerikaner zu schreiben, ist nun wirklich dumpfes Einrennen offener Scheunentore, und Einsichten wie "Oh mein Gott, die verkaufen einen 1.36-Kilo-Eimer Margarine! Amerikaner kaufen SOO viel ein!" sind auch nicht komischer als ihr europäisches Pendant (PangDang), der 65gr-Butter-Stäbchen: Wo DAS gekauft wird, gehen die Bürger gerne Einkaufen! Insofern, als dass man, kaum zuhause, schon wieder los muß, Nachschub besorgen. Der Amerikaner ist effizienter.
Ihr merkt schon, besonders viel hatte ich heute nicht zu tun, und darum bin ich Einkaufen gegangen. Ursrpünglich hatte ich eine Art "Blitzkrieg"-Kauf geplant, ("MMR": Müsli, Milch, Raus), aber neben meinem Lieblings-Cereal stand eine Packung, Achtung, "Crispy Hexagons" (!). Offensichtlich hat die firmemeigene Marketing-Abteilung einen Mathestudenten. Der Kabarettist in mir wäre nun die "Frosted Dodecaeders" suchen gegangen; ich habe mich gefragt, ob Perelman die Lösung der Poincaré-Vermutung am Müsliregal gefunden hat ("Heureka! Einen Cini Mini kann man auf einen eindimensionalen Punkt zusammenziehen, einen Froot Loop nicht...!"). (Wer den Witz nicht rafft: http://en.wikipedia.org/wiki/Poincaré_conjecture )
Da habe ich mich entschlossen, ein wenig durch den Markt zu streunen und Impressionen zu sammeln, z.B. beim Katzenfutter ("DeliCat") Da mußte ich spontan an ALF denken, Gott hab ihn selig. (Um das Niveau nach dem Perelman-Debakel wieder auszugleichen: http://en.wikipedia.org/wiki/ALF_%28TV_series%29 ) Die Toilettenpapier-Ecke war dagegen eine Enttäuschung, denn Entgleisungen wie Penny Markt's "Happy End -professional line" habe ich vergeblich gesucht. Orakeliös allerdings die Tiefkühlpizzen: "Tombstone Pizza" ist sicher ein Halloween-Gag gewesen, aber ich habe es irgendwie als Kritik an meinen Essgewohnheiten aufgefasst (hallo, Mama) und ganz schnell einen Ceasar's Salad gekauft. Die Nachbar-Pizza hieß übrigens "Mystical". Auf dem Weg nach draußen noch die Milch-Skala (0% Fett, 1% Fett, 2% Fett, 3% Fett, usw.) (wenn man bei 100% Fett angekommen ist, Leute, das ist keine Milch, dann seid Ihr wieder bei der Margarine!). Mensch, ich kaufe gerne ein!

To yap about American shopping customs is somewhat shooting fish in a barrel. Insights like "Oh Geez, they have a 3-pound bucket o' spread! Americans SOO like to shop for groceries!" are not as funny as their European counterpart, the 65gr stick o' butter. Seriously, whoever buys THAT really likes his grocery shopping! That thing is finished before you get HOME! Thus, the American system is somewhat more economical,
You see, I didn't exactly have a lot to do today, and while wondering how to fill a day's worth of blogging, I went to the fresh grocer. Originally, for some kind of "Blitzkrrrieg!"-tour (MCO, "milk, cereal, out"), but right next to my Wholegrain, there was abox labelled "Crispy Hexagons". Obviously, the marketing department has some math major. the comedian in me instantly looked for Frosted Dodecaeders; I wonder: did Perelman find the solution to Poincaré's Conjecture at the cereal rack? ("A Wheetabix can be concentrated into a one-dimensional spot, a Frootloop can't!") (If you don't get it: http://en.wikipedia.org/wiki/Poincaré_conjecture ).
Thus, I decided to float around the store for a while and collect some impressions. First up, cat food: "DeliCat", which made me think of gool ol' ALF (to make u for the Perelman-desaster and re-adjust the intellectual level here: http://en.wikipedia.org/wiki/ALF_%28TV_series%29). The toilet paper section was one big disappointment. No outbreaks like Germany's "Happy End - professional line" (No joke. This really exists.). Somewhat an oracle were the frozen pizzas, though. "Tombstone Pizza" probably referred to Halloween, but I took this as a sort of criticism towards my eating habits (hi, mom) and hurried to buy a Ceasar's Salad. The neighbouring pizza was called "Mystical", by the way. On the way out, I enjoyed the simple mathematics of the milk rack: 0% fat, 1% fat, 2% fat, 3% fat, and so on. When you reach the end (100% fat), you're at the spread again. I love grocery shopping.

Tuesday, November 07, 2006



So, wer hätte gedacht, dass Fliegen tatsächlich ein Gehirn haben? Viele von uns haben sich das ja schon das ein-oder andere Mal gefragt (z.B. wenn einem wieder jemand zugerufen hat "Du bist SO dumm, dein Gehirn würde in einem Fliegenschädel noch klappern!"), und ich kann es nun definitiv beantworten: Ja, es stimmt.
Denn ich habe den lieben Tag damit verbracht, die Gehirne aus Drosophilas herauszuoperieren, als Testlauf für den Tag, an dem ich grün fluoreszierene Fliegen habe und endlich meine Experimente fortführen kann.
Bis dahin war Jess so nett, mir zwei Neuro-Pinzetten zu besorgen (ganz spitze Dinger). Dann geht man wie folgt vor:
1. Fliegen mit CO2 betäuben.
2. Eine Fliege mit Pinzette in Ethanol tauchen (Denkt an die Folgen des Alkohols, Kinder! Zwei Sekunden in EtOH töten eine Fliege zu 100%! Ich frage mich wie lange das mit Kölsch dauern würde...) und in Phosphatpuffer abwaschen.
3. Fliege auf eine gekühlte Unterlage unter dem Mikroskop (siehe Bild) legen.
4. Mit den Pinzetten in der rechten und linken Hand vorsichtig den Kopf abtrennen. (Daran bin ich bei den ersten ca. 10 Durchläufen bereits gescheitert, die Fliegen sahen aus, als wäre Halloween noch gar nicht vorbei...) (Hm, das wäre ein gutes Kostüm gewesen... Naja, vielleicht nächstes Jahr...)
5. Den Rüssel in eine Pinzette nehmen und mit der anderen leicht den Kopf fixieren. Dabei den Rüssel MIT FÜHLERN langsam aus dem Kopf ziehen.
6. Jetzt mit beiden Pinzetten gleichzeitig langsam die Augen eindrücken. Das Gehirn wird dann komplett durch die Rüsselöffnung herausgepresst und bleibt intakt.
BUAHHAHAHA. Ich kam mir vor wie Dr Frankensteins Gehilfe ("Igor, ich brauche ein Gehirn!"), und angenehmer sieht das auch nicht aus. Aber: in 3 1/2 Stunden hatte ich immerhin 35 Hirne beisammen. Mehr als jemals vorher in meinem Leben.

PS: Das erste Bild zeigt mein 'Scope mit "Operationstisch" und Beleuchtung, das zweite ist ein erster Eindruck vom Labor.


Ok, so you might have wondered: Do flys have brains? Like, when someone said "You're so dumb, your brain would rattle in a fly's skull!" Well, I think I can answer that now: Yes, they have.
Because I just spent all day operating the brains out of tiny Drosophilas. So far, just for practise, until I have my real green brains.
Until then, Jess was so nice to hook me up with two pairs of really REALLY pointy forceps. With those, we proceed as follows:
1. Knock flies out with CO2.
2. Pick up a fly with forceps, place it in ethanol (remeber: 2 seconds of EtOH kill a fly 100%. I wonder how long that would take in Bud light) and rinse it using PBS.
3. Lay the fly down on a cold surface under your 'scope (see pic).
4. With the forceps in right and left hand, carefulle remove the fly head. (Actually, the first 10 flies I tried this with ended up looking somewhat "halloweeny" in the process.) (Hm, this might have been a pretty cool costume... Well, maybe next year...)
5. With the forces, grab the noozle while carefully fixiating the head. Slowly pull the entire noozle of of the head, leaving the rest intact.
6. With both forceps, press both eyes in simultaneously. The brain will come squishing out of the noozle-opening and will hopefully stay intact.
BuahahaaahhahrrrRR... I felt like Dr. Frankenstein's sidekick ("Igor, fecht me a brain!"), and believe me, folks, it doesn't look the least bit nicer. BUT: after 3 1/2 hours, I had scavaged 35 brains. More than ever before in my life.

Monday, November 06, 2006

Lab Chap

Bei all dem "Fotos machen-Campus bestaunen-im Supermarkt die 3-Liter-Flasche Canada Dry kaufen" habe ich nicht vergessen, heute morgen ins Labor zu gehen und mich erst einmal in die Basics des Fliegen-Handling einarbeiten zu lassen.
Die meisten von Euch werden Drosophila schon das eine oder andere mal gesehen haben; das sind die kleinen, miesen Fliegen, die Euch im Sommer für 20 Sekunden die Sicht nehmen, wenn sie beim Öffnen des Deckels in einer dichten Wolke aus dem Biomüll aufsteigen. Das kommt davon, wenn man Dienstags auf dem Markt eine ganze Staude Bananen kauft, nur um 10 Tage später etwas zu haben, dass man angeekelt wegschmeißen kann...
An der Tür wurde ich von Jess begrüßt; sie ist TA in Nancys Lab und hat für mich eine ganze Kiste kleiner Röhrchen mit Bananenbrei (!) und Wattebäuschen rausestellt. Meine Aufgabe war es nun, nacheinander in die Röhrchen CO2 zu blasen und die bewusstlosen Fliegen auf eine kleine Platte unter dem Mikroskop (Lab-Jargon: 'scope. Wie cool!) zu kippen. Mit einem #2-Haarpinsel werden nun kleine Haufen geschichtet: Männchen, Weibchen, und Jungfrauen (i.e. frisch geschlüpfte Weibchen, genauer werden wir da nicht) (Jess: "Manchmal frage ich mich, wie es wäre, das mit Leuten zu mahcne...") (Brrr). Die älteren Weibchen könnten bereits befruchtete Eier tragen und kommen kurzerhand in ein Ethanolbad (DAS sollte man sich für den Mülleimer merken!). Eine Handvoll Männchen wird in ein frisches Röhrchen übertragen, ebenso die Jungfrauen. Allerdings hatte ich schon eine Menge Männchen weggeworfen, als mir klar wurde, dass ich auch Männchen zum züchten brauchen würde...
So, da ich nun zwei Arten von blog-Leser habe, werde ich die Wissenschaft dahinter zweimal vortragen. Der erste Durchgang ist für die Pros:
Die Weibchen tragen einen Hefe-Transkriptionsfaktor (gal4) für irgendein Galaktosidase-Gen. Dessen Expression ist unter der Kontrolle eines Gewebe-spezifischen Promoters, in meinem Fall elav (angeschaltet in Neuronen) und, in einem zweiten Drosophila-Stamm, repo (nur in glia). Die Männchen tragen die Hefe-Gensequenz für die Binding Site dieses Faktors, genannt UAS (upstream activating sequence), und dahinter einen Reporter, hier ist das GFP mit einer NLS.
ihr sehr schon, was passiert: Wenn ich Männchen und Weibchen kreuze, hat der exprimierte gal4-Faktor plötzlich eine UAS und kann die Expression von GFP anschalten; das Ergebnis sind Fliegen mit GFP-positiven Neuronen oder Glia. Die kann ich dann per FACS aussortieren und eine Neuronen- bzw Glia-spezifische cDNA-Library konstruieren und das miRNA-Transkriptom mittels Microarray oder Northern oder Deep Sequencing aufnehmen und sehen, welche miRNAs so im Laufe der Zeit an- und ausgehen. Eines Tages.
Jetzt etwas simpler: Wenn Mama und Papa Fliege sich ganz doll lieb haben, dann... (hahaha) ....gibt es Kinder, die Gene von beiden Eltern in sich tragen. Meine Fliegenpapas und -mamas haben spezielle Gene: wenn die Spezialgene von meinen Fliegen zusammenkommen, sorgen sie dafür, dass bestimmte Zellen im Fliegenhirn grün leuchten (Jugend forscht-Motto 1995: "Lasst Eure Birnen Glühen"). Diese grünen Zellen kann ich aussortieren und genau feststellen, welche Gene sonst noch so in diesen Zellen angeschaltet sind. Dabei interessieren mich besonders die microRNAs, denn die können andere Gene abschalten. Meine Hoffnung ist, dass sie z.B. die Gene, die für Parkinson verantwortlich sind, an- und abschalten können.
Klar?!
Sehr schön.
Und morgen lerne ich, wie man das Gehirn aus einer 3 mm langen Fliege operiert!
Außerdem hoffe ich noch ein paar Fotos machen zu können, als stay tuned!

So, after all this "sightseeing, taking pictures, buying the gallon-size Canada Dry bottle", I didn't forget to show up at the lab for my first day of actual work.
Most of you will have had one or the other encounter with Drosophila. They're the mean little flies that block your eyesight for 20 seconds after you open the trash can lid in the summer. That's what you get for buying that 8-pack of bananas at the Fresh Grocer just so you'd have something to throw away in disgust 10 days later.
At the door, I was greeted by Jess, who is a tech at Nancy's lab. She filled me in about the basic handling techniques and hooked me up with a big honkin' box of banana mush vials filled with flies. My job was to dump CO2 on the flies so they'd loose consciousness, and then pile them under my 'scope and sort out males, females, and virgins (being very young females, we didn't go into any more detail). The next step is to toss the females und most of the males. The virgins are then moved to a fresh vial, same for the males. Actually, I tossed some of my males, not realizing I'd need some of them to set up a cross...).
So, now i know I have two kinds of readers here. Thus, I'll explain the science behind it in two different terms.
The first one is for the pros:
Some of my fly strains carry a yeast transcription factor called gal4, expression of which is under the control of neuron- or glial specific promoters elav and repo, respectively. Thus, in neurons (or glia), the transcription factor ist active. These flys are subsequently being crossed with flies carrying a "GFP with NLS" gene. This gene is under the control of the yeast promotor that is activated by gal4. You see where this is going: the F1 generation of the cross carries both the transcription factor AND its binding site, thus, in neurons (or glia), GFP is expressed. The GFP positive cells I can then sort out by FACS, (make a cDNA library,) and run a miRNA microarray to see which miRNAs are on in the brain over time.
Now in simpler terms:
My flies have some special genes. When Ma and Pa fly get these genes together, their offsprings have both special genes, which leads to some of their brain cells starting to light up green. I can then sort out the green cells and see what other genes are active there. My hope is that some of these genes are more or less active as flies grow older, so that I can conclude which ones are important for ageing and its diseases such as Parkinson. I am particularly interested in so-called microRNAs, which can turn other genes off.
So, and tomorrow I'll learn how o get the brain out of a fly that's merely 3 mm long :-)
also, I hope to be able to take some pics, so stay tuned!

Sunday, November 05, 2006

Tourist Time!



Gestern, d.h. Samstag, war eine Runde Besichtigungen angesagt, und mit dem "Lonely Planet" in der Tasche machte ich mich auf, Philadelphia zu Fuß zu erkunden. Der erste Stop waren die Fairmount Waterworks an den Ufern des Schuykill River, das erste Wasserpumpwerk der Stadt. Der riesige Komplex dahinter ist das berühmte Philadelphia Museum of Art, durch dessen Hintereingang (Siehe Foto) (Kein Witz) (!!!) man zu einer der weltweit bedeutensten Sammlungen an asiatischer, mittelalterlicher und neuzeitlicher Kunst gelangt. Tatsächlich sind die Ausmaße dieses Museums so riesig, dass noch im dritten Stock ganze Tempelanlagen aufgebaut sind.

Yesterday, I decided it was high time to get some sightseeing done, and with my Lonely Planet in the bag, I went to discover Philly on foot. First stop was the Fairmont Waterworks, the city's first water supply facility on the banks of Schuykill river. The hughe coplex behind it is the famous Philadelphia Museum of Art. Through it's rear entrance (no joke, THAT'S the rear entrance) I walked into one of rhe world's most notable collections of asian, medieval, and modern art, and the whole thing is so incrrdibly hughe that you can still find entire asian temples set up on 3rd floor.


Vom Museum of Art ging es anschließend den Benjamin Franklin Parkway in Richtung Rathaus hinunter, das ganz im Hintergrund des Fotos zu sehen ist. Sein Turm ist gekrönt von einer lächerlich großen Satue William Penns (ca. 12 Meter) und ist ein Zuckerbäckertraum der Gründerzeit.

From the Museum of Art, I made my way down Ben Franklin Parkway towards City Hall. It's crowned by a ridiculously large statue of Will Penn (12 meters!!) and looks like it's made entirely of giant white sugar-coated pastry.


Ich werde nie mehr die Parkscheinpreise in Deutschland in Frage stellen...



Direkt hinter dem Rathaus beginnt der Historical District, die Wiege des modernen Amerika. Auf dem ersten Foto gibt's eine Ansicht der Independence Hall, ursprünglich der Verwaltungssitz der Kolonie. Hier wurden am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung ratifiziert (die aber eigentlich bloß eine Art "Presseerklärung" war), 1777 die US-Flagge entworfen, 1787 die Verfassung verfasst (haha), und 1865 der ermordete Abe Lincoln aufgebahrt. Unter anderem war sie auch der Sitz des Obersten Gerichtshofes. Wer der entschlossen blickende Mann ist, habe ich leider vergessen. Das zweite Foto zeigt Carpenter Hall, und man kann sehr schön sehen, wie der kleine, baumbestandene Park mitten in der Innenstadt eine Art historische Oase darstellt. Trotzdem wirken die kleinen gregorianischen Gebäude etwas verloren zwischen der 40-Stock-Häusern um sie herum...

Right behind City Hall, the Historical District begins, really the cradle of modern America. The first pic shows Independence Hall, the colony's headquarters. On July 4th, 1776, the Declaration of Independence was appoved here (even though, as some historians call it, it was merely a "press release"), 1777, the US flag was designed here, 1787, the Constitution was written and ratified, and in 1865, the dead Lincoln lay here. Also, it was the seat of the Supreme Court for several decades. I forgot who the so very determined-looking man on the picture is. Sorry. The second pic shows Carpenter Hall, and you can see nciely how the small park is more of an oasis within downtown Philly's 40-story highrisers.




Und am Schluß noch ein Foto des Delaware. Ganz nett.


And a pic of Delaware river. Nice.